Seit Anfang des Jahres sind die neuen generischen Top Level Domains (gTLDs), also Interneterweiterungen wie .com oder .org, ein heiß diskutiertes Thema. Vor allem im Hinblick auf die Google-Suche gibt es verschiedenste Spekulationen.
Zur Erinnerung: Was wir bisher kennen, sind unter anderem Domains mit länderspezifischen Endungen – zum Beispiel deutsche Seiten mit der TLD .de, dänische mit .dk, italienische mit .it und so weiter. Diese Endungen sind Ländercode-TLDs, abgekürzt mit ccTLDs (cc für country code). Zusätzlich zu den ccTLDs gibt es circa zwei Dutzend allgemeine gTLDs wie .com, .net oder .org. Diese werden in der Regel für internationale (Business-)Seiten verwendet, sind aber insgesamt von jedem verwendbar. Mit über 100 Millionen registrierten Domains ist die Endung .com mit Abstand die beliebteste.
Das Problem mit den bisherigen gTLDs war ihre begrenzte Anzahl. Jeder, der eine Internetpräsenz erstellt, möchte, dass die URL so kurz, prägnant und eindeutig wie möglich ist. So bleibt die Adresse besser im Gedächtnis und wird in gewisser Weise auch von Google bevorzugt. Wenn es aber nur wenige Domainendungen gibt, sind genau diese kurzen und prägnanten Domainnamen sehr schnell vergeben. Vor allem allgemeine, internationale Seiten müssen sich behelfen und ihren Namen immer länger machen, um einzigartig zu sein.
Neue gTLDs für bessere Domainnamen
Die Einführung der neuen gTLDs bietet uns also ganz neue Chancen: Als Endung ist jetzt von .science über .software bis hin zu .club, .berlin oder .florist alles möglich. Egal, ob www.seo.tools, www.meier.immobilien oder www.schuhe.adidas – die URLs sprechen für sich selbst. So weiß jeder schon allein anhand der Domain, worum es geht. Aus SEO-Sicht stellt sich vor allem die Frage, ob Google die neuen gTLDs wegen ihres Keyword-Charakters anders crawlt und indiziert und ob es dann einen Vorteil beim Ranking gibt. Vor allem Brandnamen als Domainendung könnten die Suche positiv beeinflussen, so die Annahme.
SEO-Vorteil durch neue gTLDs?
Mit einem Eintrag im Google Webmaster Central Blog reagiert der Webmaster Trends Analyst John Mueller auf Spekulationen und Gerüchte. Er macht klar, dass die neuen gTLDs keinen Vorteil bei der Google-Suche bieten:
“Overall, our systems treat new gTLDs like other gTLDs (like .com & .org). Keywords in a TLD do not give any advantage or disadvantage in search.”
Der Vorteil der neuen Domainendungen ist in erster Linie, dass es mehr Auswahl bei den Domainnamen gibt und jeder den Namen wählen kann, den er schon immer haben wollte. Weder Domains, die auf .brand enden (z.B. .adidas), noch regionale gTLDs wie .bayern oder .berlin haben aber irgendeinen Einfluss darauf, wie Google die URLs crawlt, indiziert oder rankt. Stattdessen müssen Geotargeting und andere Einstellungen ebenso manuell konfiguriert werden wie bei den bisherigen generischen TLDs.
Regionsspezifische gTLDs
Möglicherweise könnte sich das in Zukunft für regionsspezifische gTLDs ändern. Bei den gängigen ccTLDs wie .de, .at, .uk, etc. sieht Google einen Hinweis auf eine höhere Relevanz in dem jeweiligen Land. Deshalb werden beispielsweise .de-Domains in Deutschland entsprechend besser gerankt als in anderen Ländern. Sollte das zukünftig auch für Endungen wie .london oder .hessen gelten, dann nur, wenn auf der jeweiligen Seite auch wirklich ein lokaler Bezug vorhanden ist. Ob regionsspezifische gTLDs aber überhaupt je bevorzugt werden, ist nicht bestätigt. Momentan kann die geografische Ausrichtung zwar wie bei allen anderen TLDs manuell eingestellt werden – allerdings nur auf Länderbasis und nicht auf Städtebasis.
Einer der vielen Kommentare zu John Muellers Blogeintrag zeugt von ganz anderen Sorgen: Während die neuen gTLDs durchwegs als möglicher SEO-Vorteil eingeschätzt wurden, fragt ein User, ob die gTLDs wegen „Über-Optimierung“ nicht sogar ein Nachteil sein könnten. John Muellers Antwort: Nein, da ist mir nichts bekannt…
Fazit: Bei der Suchmaschinenoptimierung bleibt für die neuen gTLDs alles wie gehabt.
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